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Hospizverein Nittenau feiert 25-jähriges Jubiläum

Neunburg. Der Hospizdienst der Caritas Schwandorf hat im Rahmen seiner 25-Jahr-Feier zu einem Podiumsgespräch in die Schwarzachtalhalle nach Neunburg geladen. Willy Knödlseder, Vorsitzender des Bayerischen Hospiz- und Palliativverbandes stand zusammen mit Ehrenamtlichen und Koordinatoren Rede und Antwort. Das teilte der Hospizdienst der Caritas für den Landkreis Schwandorf mit.

Nach der Begrüßung des Schwandorfer Caritas-Vorsitzenden Wolfgang Reiner eröffnete Knödlseder mit einem Impulsvortrag, in dem er die Arbeit und Zukunft der Hospiz- und Palliativversorgung skizzierte. Im Gespräch wurde festgestellt, dass der Begriff Hospiz sofort mit Sterben in Verbindung gebracht werde und Angst verbreiten könne. Die Möglichkeiten, die in der Begleitung stecken, blieben verborgen.
Eine Umbenennung würde aber nach einiger Zeit zur gleichen Verknüpfung mit Tod und Sterben führen, weshalb diese Möglichkeit einer positiven Namensbelegung eher als unzureichend erachtet wurde. Knödlseder betonte daher, dass es wichtiger sei, an die Öffentlichkeit zu gehen, ins Gespräch zu kommen und zu informieren, um Ängste oder Vorbehalte abzubauen. Sterben, Tod und Trauer sollten in die Mitte der Gesellschaft gerückt werden. Hausärzte, stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen müssten über die Möglichkeiten einer ambulanten Hospizversorgung gut informiert werden. Information beginne bereits früher: bei Kindern und Jugendlichen. Mit Letzte-Hilfe-Kursen oder dem Projekt „Hospiz macht Schule“ würden Kinder im Grundschulalter erreicht und so an die Themen Tod und Trauer herangeführt. Kinder und Jugendliche hätten weniger Berührungsängste als Erwachsenen meinen und könnten, wenn sie an die Hand genommen werden, gut mit den Themen umgehen.

Hilflosigkeit ernst nehmen

Auch Suizid und assistierter Suizid stellten eine Herausforderung für alle Institutionen dar, heißt es in der Mitteilung weiter. Menschen mit einem Sterbewunsch brauchten eine gute Palliativversorgung, Gespräche und Hilfestellungen. Sie müssten in Ihrer Not und Hilflosigkeit ernst genommen werden. In Österreich bestehe bereits seit 2022 die Regelung des sogenannten Sterbeverfügungsgesetztes, das unter anderem ein Beratungsgespräch mit einem Palliativmediziner beinhaltet.


Eine langjährige Hospizbegleiterin des Hospizdienstes der Caritas Schwandorf berichtete von ersten Begegnungen mit Patienten und ihren Familien. Ihre Feststellung: „Menschen brauchen kein Mitleid!“ Viel wichtiger sei es, eine Beziehung und Vertrauen zwischen Person und Begleitern aufzubauen.

 Begleitung in der Trauer

Auch das Thema Trauerbegleitung sei nicht zu kurz gekommen. Eine Begleiterin berichtete von persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen auf ihrem Weg zur Trauerbegleiterin. Heute begleitet sie Kinder, Jugendliche und Erwachsene bei Trauerspaziergängen und Einzelgesprächen.      Die Teilnehmenden des Abends waren sich einig, dass es wichtig sei, einfach da zu sein und einen wertschätzenden Umgang mit dem Leben und Sterben der Mitmenschen zu pflegen. Wer Unterstützung benötige, sollte die Kontaktaufnahme mit einem Hospizdienst in der Nähe nicht scheuen.

 

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Veröffentlichung

Fr, 19. April 2024

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